Ratgeber
Depression: Drei Stormarner berichten über das stille Leid
An seine Schulzeit erinnert sich der 27-Jährige noch genau. Er sagt: „Manche Lehrer forderten mich auf, nicht immer so traurig zu gucken. Und das war ‘s dann auch.“

Sie geben ihm schlechte mündliche Noten, weil er im Unterricht passiv ist, sich immer mehr isoliert.
„Das habe ich als Bestrafung empfunden“, sagt Maximilian, der dadurch noch unsicherer und hoffnungsloser wird. Als er aus eigenem Antrieb an einem Präventionsprojekt der Schule zum Thema Essstörung teilnehmen will, darf er das nicht. Das sei nur etwas für Mädchen. „Jungs haben so etwas nicht!“, lautete die Begründung.
Zu dieser Zeit erscheint Maximilian der Tod als einziger Ausweg aus seinem Leid. Doch heute, nach intensiver stationärer und ambulanter Therapiearbeit, ist der junge Mann sogar in der Lage, anderen Betroffenen Hoffnung zu schenken. Er will leben. Und er will helfen. Deshalb geht er in die Schulen, spricht von seiner Erfahrung. „Ich spüre die Erleichterung mancher Schüler, wenn sie an meinem Beispiel sehen, dass es einen Ausweg aus diesem schlimmen Zustand gibt“, sagt er.
Wie Maximilian spürt auch Sylvia Stabrey die positive Wirkung des besonderen Schulprojekts. Und das unmittelbar.

„Einmal kam nach der Stunde ein Mädchen zu mir und hat sich bedankt, dass ich das alles erzählt habe.“ Das sei für sie der schönste Lohn, denn die 66-Jährige habe in ihrem Leben viel zu lange nicht über ihre wahren Gefühle geredet. Und die sind bei einer sogenannten Bipolaren Störung, die bei ihr diagnostiziert wurde, oft sehr extrem. „Andere haben einen Herzfehler, ich hab halt das“, sagt Sylvia heute. Doch der Weg, die psychische Störung als Krankheit zu akzeptieren, war lang. „Ich gehöre doch nicht zu den Bekloppten“, sagte sie zu einer Ärztin, die sie nach einer akuten depressiven Episode in eine Klinik einweisen wollte. Sie kenne das Verleugnen und Verdrängen nur zu gut – auch diesen Erfahrungsschatz könne sie in das Präventionsprojekt einbringen.
„Die persönlichen Erfahrungsberichte bringen den Jugendlichen die Thematik besonders nahe und führen zu einem regen Austausch“, sagt Projektleiterin Larissa Wende und hebt damit einen der vielen Vorteile dieser Art von Aufklärung im Bereich Psychischer Erkrankungen hervor. „Es werden Lösungswege aufgezeigt und ein großer Beitrag zur Reduktion von Stigmatisierung geleistet.“
Auch nach dem sechsstündigen Programm steht das Projektteam den Schülern und Lehrkräften als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie können weitere Fragen stellen, bekommen Wegweiser für Hilfsangebote und eine kleine, liebevoll gestaltete Notfallbox mit nützlichen Informationen an die Hand.
Dank finanzieller Förderung durch die Eheleute Schmöger-Stiftung, die unter dem Dach der Bürger-Stiftung Stormarn ihr Zuhause hat, können Stormarner Schulen das Projekt „Verrückt? Na und!“ kostenfrei nutzen. Beteiligen können sich Klassen ab der achten Stufe sowie Berufsschulen. Wer einen Schultag buchen möchte, wendet sich direkt an die Regionalgruppe im Beratungszentrum der Südstormarner Vereinigung für Sozialarbeit e.V. (www.svs-stormarn.de) in der Scholtzstraße 13 b in Reinbek. Sozialpädagogin Larissa Wende ist telefonisch unter 040 / 72 73 84 50 und per E-Mail unter bz@svs-stormarn.de erreichbar.
Sie denken an Suizid, machen sich um jemanden Sorgen oder haben einen Menschen aufgrund eines Suizidtodesfalls verloren? Sprechen Sie mit jemandem darüber. Es gibt Hilfsangebote. Etwa die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222. Der Anruf bei der Telefonseelsorge ist nicht nur kostenfrei, er taucht auch nicht auf der Telefonrechnung auf, ebenso nicht im Einzelverbindungsnachweis.
Ratgeber
Legales Cannabis: Das sind die Vor- und Nachteile
Über eine mögliche Legalisierung von Cannabis wird in Deutschland hitzig diskutiert. Sowohl Befürworter als auch Gegner führen gewichtige Argumente ins Feld.

Deutschland ist längst nicht das erste Land, das sich mit dieser Problematik auseinandersetzt. Fast ein Jahrhundert war das Rauschmittel weltweit geächtet. In den letzten Jahren haben aber immer mehr Länder einen Kurswechsel vollzogen.
Mehr als fünfzig Nationen erlauben das Kiffen zu medizinischen Zwecken. Und in großen Teilen der USA und Kanadas gibt es viele Dispensaries, wo es möglich ist, Grassorten wie Strawberry Kush oder Sweet Tooth ohne Rezept zu kaufen. Viele weitere Länder haben zumindest den Besitz kleiner Mengen an Cannabis entkriminalisiert.
Die Bilanz fällt in den meisten Fällen positiv aus. Eine Reihe von Erfahrungen spricht dafür, dass die Legalisierung sinnvoll war. Es gibt aber auch Schattenseiten.
Vorteile einer Legalisierung
Die Legalisierung von Cannabis führt zu einem deutlichen Rückgang von Drogenkriminalität. Der Handel auf dem Schwarzmarkt wird dadurch eingedämmt, Konsumenten geraten nicht mehr mit dem Gesetz in Konflikt und die Behörden werden erheblich entlastet.
Gras von der Straße ist häufig mit Streckmitteln verunreinigt. Sie sind oft deutlich schädlicher für die Gesundheit als das Kiffen selbst. Die Legalisierung ermöglicht es, Standards für die Qualität von Cannabis festzulegen und die Gesundheit der Konsumenten zu schützen.
Die Legalisierung von Cannabis führt auch zu erheblichen Steuereinnahmen. Mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr könnte der Schritt allein zum deutschen Staatshaushalt beitragen. Außerdem könnte die Branche bis zu 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Cannabis kann zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt werden. Allerdings unterliegt es immer noch dem Stigma der Illegalität. Cannabispatienten haben häufig Probleme mit der Polizei. Und viele Ärzte haben Angst davor, Beihilfe zum Drogenkonsum zu leisten, wenn sie Cannabis verschreiben. Diese Probleme würden bei der Freigabe des Stoffs wegfallen.
Nachteile einer Legalisierung
In den USA und Kanada hat die Legalisierung von Cannabis dazu geführt, dass die Zahl der Autofahrten unter Drogeneinfluss gestiegen ist. Ob das auch zu mehr Unfällen geführt hat, ist noch unklar. In jedem Fall muss die Polizei aber einen größeren Aufwand für Verkehrskontrollen betreiben.
Die Freigabe von Hanf als Genussmittel kann auch ein falsches Signal an die Konsumenten senden. Denn genauso wie Alkohol oder Tabak ist auch Cannabis nicht frei von Risiken. Das sollte jedem bewusst sein, der sich dafür entschließt, zu kiffen.
In den letzten Jahren hat es große Fortschritte im Kampf gegen exzessiven Alkoholkonsum und Nikotinsucht gegeben. Die Legalisierung von Cannabis riskiert, die gesundheitlichen Erfolge dieser Kampagnen zunichte zu machen. Langfristige Studien zu den Folgen des Konsums gibt es bislang kaum.
Die Legalisierung führt dazu, dass immer mehr Stars und Prominente sich offen zum Cannabiskonsum bekennen. Gerade in den USA haben schon viele Musiker auf Instagram mit einem Joint posiert. Aufgrund ihrer Vorbildfunktion gegenüber jungen Menschen ist diese Entwicklung bedenklich.
Die Entscheidung über eine Legalisierung von Cannabis ist also nicht einfach. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Debatte noch über längere Zeit hinzieht. Wenn Deutschland dem weltweiten Trend folgt, wird es aber früher oder später auch hierzulande möglich sein, ganz legal zum Joint zu greifen.
Ratgeber
Fünf gesunde Angewohnheiten für dieses Jahr
Die Ereignisse des vergangenen Jahres haben gezeigt, wie wichtig ein gesunder Lebensstil ist. Leider ist es vielen Leuten in dieser Zeit nicht leichtgefallen, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Anstatt sich im Freien zu bewegen und auf ihre Ernährung zu achten, verbrachten sie viel zu viel Zeit vor dem Bildschirm und naschten gegen den Corona-Blues.

Aktuell sieht es nicht danach aus, dass sich die Lage in diesem Sommer entspannt. Höchste Zeit also, die tägliche Routine um ein paar gesunde Angewohnheiten zu ergänzen. Diese fünf Vorschläge kann eigentlich jeder umsetzen.
Früher schlafen gehen
Wer jede Nacht zehn Stunden Schönheitsschlaf bekommt, kann diesen Tipp getrost überspringen. Und wer Schlafprobleme hat, für den ist es natürlich ein wenig komplizierter. Aber alle, die problemlos einschlafen, aber abends viel zu lange vor dem Fernseher sitzen, können so ganz einfach viel für ihre Gesundheit tun. Nur eine Stunde mehr Schlaf pro Nacht kann das Immunsystem stärken, senkt das Risiko für einen Herzinfarkt und schützt sogar vor Diabetes. Wer im Homeoffice arbeitet, kann natürlich auch einfach den Wecker etwas später stellen, anstatt früher ins Bett zu gehen.
Den Körper unterstützen
Wenn man unter Stress steht, braucht der Körper manchmal ein wenig Unterstützung von außen. Unter unzähligen Pflanzenstoffen, die eine beruhigende Wirkung haben, ist für jeden der richtige dabei. Für die einen ist eine Tasse Kamillentee vor dem Schlafengehen ideal. Andere tun sich leichter damit, CBD Öl von Cibdol oder einem vergleichbaren Hersteller in ihren morgendlichen Cappuccino zu mischen. Und wieder andere fahren mit dem Baldrianextrakt aus der Drogerie am besten. Am besten ist es, die Einnahme zu einem täglichen Wohlfühl-Ritual zu machen, denn auch die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen.
Täglich an die frische Luft gehen
Für viele Menschen gibt es derzeit keinen Grund, täglich das Haus zu verlassen. Wenn der Wocheneinkauf erledigt ist, könnten sie eigentlich den Rest der Zeit innerhalb der eigenen vier Wände verbringen. Die Arbeit wird von Zuhause erledigt, soziale Kontakte werden per Skype gepflegt – da ist die Versuchung groß, es sich in den eigenen vier Wänden bequem zu machen. Das hat allerdings fatale Folgen für die Gesundheit. Bewegungsmangel schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für Diabetes und Herzkrankheit. Auch wenn es manchmal schwerfällt, sollte ein täglicher Spaziergang daher zum Pflichtprogramm gehören.
Auf die Ernährung achten
Zugegeben, dieser Tipp ist nicht gerade neu. Und für viele Menschen ist ein reichhaltiges Essen gerade die größte Freude im grauen Homeoffice-Alltag. Aber man kann auch etwas für die Gesundheit tun, ohne auf die Pizza am Abend zu verzichten. Wer genug Obst und Gemüse isst, versorgt seinen Körper mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Dann kann man auch die eine oder andere Portion Junk-Food besser wegstecken. Wer genügend gesunde Nahrungsmittel zu sich nimmt, muss sich nicht immer im Verzicht üben.
Positive Gedanken fassen
Die Psyche spielt eine wichtige Rolle für die körperliche Gesundheit. Angesichts ständig neuer Schreckensmeldungen ist es aber um das Gefühlsleben vieler Menschen schlecht bestellt. Umso wichtiger ist es, auch positive Gedanken zu fassen. Selbst in einer Krise gibt es im Alltag immer wieder kleine Dinge, die Mut machen können. Wer sich Zeit nimmt, diese kleinen Dinge zu würdigen, tut auch seinem Körper etwas Gutes.
Bad Oldesloe
A21 zwischen Bad Oldesloe und Bargteheide am Sonntag voll gesperrt

Bad Oldesloe – Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) hat mitgeteilt, dass die A21 zwischen der Anschlussstelle Bad Oldesloe-Süd bis zum Autobahnkreuz Bargteheide – inklusive des Übergangs zur B404 – in beiden Richtungen vom Sonntag, 13. September ab 8 Uhr bis Montag, 14. September 5 Uhr voll gesperrt werden muss. Danach ist die A21 wieder regulär befahrbar.
Hintergrund hierfür sind laut LBV SH dringende Reinigungs- und weitere Wartungsarbeiten wie die Reparatur von Schutzplanken, das Spülen der Entwässerungseinrichtungen, das Baum- und Heckenpflegearbeiten, das Ersetzen und Richten von Verkehrszeichen und Leitpfosten sowie weitere kleinerer Gewerke. Diese Tätigkeiten zum Erhalt der Verkehrssicherheit sind aus Arbeitsschutzgründen nur mit einer Vollsperrung möglich.
Die Umleitungen erfolgen über die ausgewiesene U100, ausfahrend an der Anschlussstelle Bad Oldesloe-Süd durch die Stadt Bad Oldesloe zur A1 Anschlussstelle Bad Oldesloe, sowie über die U1 von der A1 an der Anschlussstelle Bad Oldesloe ausfahrend, durch die Stadt Bad Oldesloe zur A21 Anschlussstelle Bad Oldesloe-Süd.
Die Verkehrsführung wurde mit der Polizei, der Verkehrsbehörde, dem Kreis, dem Amt, den Gemeinden abgestimmt. Der LBV.SH bittet, sich auf die weiteren Arbeiten einzustellen, den ausgeschilderten Umleitungen zu folgen sowie um rücksichtsvolles Verhalten zum Schutze der Menschen auf der Baustelle.