Norddeutschland
Wegen rechter Propaganda: Hausdurchsuchungen bei bekannten Neonazis
Sie verunglimpften Julius Leber, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, als Verbrecher und den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt als Mörder. In einem Intenetblog verbreitet das sogenannte “Aktionsbündnis Lübeck Stormarn (ABLS)” regelmäßig rechte Propanganda. Jetzt durchsuchten Einsatzkräfte die Wohnungen bekannter Neonazis.
Einsatzkräfte der Polizeidirektion Lübeck durchsuchten unter Federführung des polizeilichen Staatsschutzes, des Kommissariats 5 der BKI Lübeck, die Wohnräume von zwei 43- und 22-jährigen Beschuldigten die der Lübecker rechten Szene zugeordnet werden.
Die mutmaßlichen Mitglieder und Hauptakteure des “Aktionsbündnis Lübeck Stormarn (ABLS)”, das dem rechtsextremen Aktionsspektrum zuzurechnen ist, wird die “Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener” vorgeworfen.
“Die Gruppierung steht schon längere Zeit im Verdacht, für diverse rechtspolitisch motivierte Aktionen und teilweise damit einhergehender Straftatenbegehung in Lübeck und Umgebung verantwortlich zu sein”, berichtet die Polizei.
Bei der Wohnungsdurchsuchung konnten diverse Beweismittel, darunter Computer/Kommunikationsmittel und szenetypische Sprühschablonen, aufgefunden und sichergestellt werden.
Auf das Konto der Gruppe gehen vermutlich Flyer-Verteilaktionen an Lübecker Haushalte, Sachbeschädigungen in Form von Propaganda-Graffiti und aktuell auch Diebstähle von Wahlplakaten (CDU).
“Die Gruppe veröffentlichte ihre Aktionen medial aufbereitet unter anderem auf einem eigenen Internetblog und weiteren Webseiten der rechten Szene”, so ein Polizeisprecher. “Die Ermittlungen des Kommissariat 5 gegen die Gruppierung wurden intensiviert, als eine strafrechtlich relevante Internetveröffentlichung im März 2013 bekannt wurde.”
Die nun anstehende Auswertung der gefundenen Beweismittel erfolgt auch mit dem Ziel, weitere bisher nicht aufgeklärte Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund nachweisen zu können.
Polizei und Feuerwehr
Ahrensbök: Unbekannter schlägt Kind in Supermarkt ins Gesicht
Ahrensbök Ein Mann hat in einem Supermarkt in Ahrensbök einem Kind ins Gesicht geschlagen. Der 13-Jährige wurde leicht verletzt. Die Polizei sucht Zeugen des Vorfalls.

Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch (30.03.). Zwischen 13:15 Uhr und 13:30 Uhr hielt sich der 13 Jahre alte Ostholsteiner mit zwei älteren Mitschülern auf dem Parkplatz des Supermarktes in der Lübecker Straße auf.
Einer der Mitschüler rief einem Kunden, der den Parkplatz kurz zuvor mit seinem Audi befahren hatte, scherzhaft die Worte: “schicker Benz” zu.
Danach begaben sich die Jungen in den Markt, in den ihnen der zuvor angesprochene Mann sichtlich erregt folgte und dem 13-Jährigen schließlich wortlos eine Ohrfeige verpasste.
Der Schüler erlitt durch den Schlag leichte Verletzungen.
Der zwischen 30 und 50 Jahre alte Tatverdächtige entfernte sich unerkannt mit einem dunklen Audi älteren Modells mit Segeberger Kennzeichen.
Zur Beschreibung des Mannes ist bekannt, dass dieser von auffallend großer und kräftiger Gestalt war sowie sehr kurzes Haar oder gar eine Glatze hatte. Zum Zeitpunkt des Geschehens war er dunkel bekleidet.
Durch die Beamten der Polizeistation Ahrensbök wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung eingeleitet. Zeugenhinweise zum Tatgeschehen sowie zur Identität des Mannes werden unter der Rufnummer 04525-7979910 oder per E-Mail an Ahrensboek.PST@polizei.landsh.de entgegengenommen.
Kreis Segeberg
Polizei und Feuerwehr retten erschöpften Waschbär aus Hafenbecken
Wedel – Bereits am Donnerstagnachmittag ist es zu einem ungewöhnlichen Wildtiereinsatz in der Wedeler Elbhafenanlage gekommen.

Um 13:08 Uhr alarmierten Passanten die Polizei, da sie einen pelzigen Vierbeiner an einem Brett in hilfloser Lage der Hafenanlage bemerkten. Das Tier kam aus eigener Kraft nicht mehr aus dem Becken.
Bei dem zotteligen Tier handelte es sich um einen Marderhund, der durch sein ähnliches Aussehen mit einem Waschbären verwechselt werden kann. Er wurde durch die Kameraden der Feuerwehr mit Unterstützung eines Schlauchboots gerettet.
Das völlig entkräftete Tier wurde im Anschluss in einer Transportbox zur Wildtierauffangstation nach Steilshoop gebracht.
Herzogtum-Lauenburg
“SOS”: Mann liest Hilferuf auf Lieferkarton und ruft die Polizei
Büchen – Eine unleserliche Handschrift hat am Wochenende im Kreis Herzogtum-Lauenburg einen Polizeieinsatz ausgelöst. Ein Kunde eines Lieferdienst entzifferte auf einem der Kartons einen Hilferuf.

Ein 20-jähriger Mann ließ sich am Sonntagabend über einen Büchener Lieferdienst sein Abendessen nach Hause bringen.
Beim Öffnen seiner Lieferung, staunte der Mann nicht schlecht, auf der Verpackung stand handschriftlich ein “SOS”!
Der Bröthener informierte umgehend die Beamten des Polizeirevieres Schwarzenbek.
Umgehende Ermittlungen lösten wenig später das Geschehen auf. Tatsächlich handelte es sich hier um die Bestellnummer 505 seines Gerichtes.